Reit-Safari.de Feedback Feedback: RUMÄNIEN - Wanderritt Graf Kalnóky - Oktober 2019

RUMÄNIEN - Wanderritt Graf Kalnóky - Oktober 2019

Der Wanderritt war sehr schön und sogar das Wetter hat entgegen der Vorhersagen mitgespielt. Sehr angenehm, da wir Mittags die Pausen im Grünen mit wunderschönen Aussichten auf einer Decke verbracht haben. Die Highlights der Tour waren für mich die einmalige Landschaft, unsere ausgesprochen nette Reitführerin Ági und die Unterbringung in den historischen Gästehäusern. Es hat mich fasziniert, dass wir völlig barrierefrei durch die Hügel und Wälder reiten konnten, es gibt keine Zäune. In NRW undenkbar. Die Wege sind oft nur an den Fahrspuren zu erkennen. Die Wiesen wurden von den zahlreichen Schafherden, die noch von Hirten mit Hütehunden beaufsichtigt werden, kurz gehalten und sahen mit den verstreut stehenden einzelnen Bäumen teilweise wie eine Parklandschaft aus.
Die zahlreichen Bärenspuren bestätigten, dass der Wald von Bären bewohnt wird. Gesehen haben wir keinen, aber ein Bauer zeigte uns traurig sein verwüstetes Maisfeld, das Meister Petz in der Nacht heimgesucht hatte.
Auf den weichen Wegen und Wiesen konnten wir zahlreiche schöne Trabs und Galopps genießen. Unsere Reitführerin Ági war ausgesprochen nett und hat sich hervorragend um uns 7 Reiter gekümmert. Sie hat uns viel über Land und Leute erklärt und Kommandos klar und deutlich angesagt. Leider sprach unser 2. Reitführer kein Englisch, so dass wir mit ihm nicht kommunizieren konnten. Er kümmerte sich um die Pferde. Wir brauchten nur noch aufzusteigen und loszureiten. Überraschend für mich war, dass die Region immer noch hauptsächlich von Ungarn besiedelt und ungarisch sprechend ist. Die alten hübschen Gästehäuser waren mit vielen interessanten Antiquitäten eingerichtet und hatten ein ganz besonderes Flair. Die Badausstattung war modern (wenn ich auch einmal einer Mitreiterin meine Dusche überlassen habe, da ihre für ihre langen Haare nicht ausreichend Wasser bereitstellte).
Man fühlte sich in der Zeit zurückversetzt, wenn man durch die alten Dörfer kam, wo es sogar noch eine in Betrieb befindliche Wassermühle gab. Aber der Fortschritt ist nicht zu übersehen, der Straßenbau ist in vollem Gange und die Dörfer bekommen nach und nach Asphaltstraßen. Gut hat mir auch gefallen, dass wir bei Einheimischen zum Frühstück/Abendessen waren und so Kontakt zur einheimischen Bevölkerung bekamen und die lokale gute Hausmannskost probieren konnten. An den Pferden war nichts auszusetzen, es gab für jeden Anspruch das entsprechende Pferd, ob es nun ruhig und sicher oder etwas temperamentvoller sein sollte. Sattel und Zaumzeug war Englisch und in Ordnung. Während der Nacht waren die Pferde im Stall untergebracht, meist in Ständern oder eng nebeneinander angebunden, aber vorher konnten sie oft noch ein Weilchen auf die Wiese/Paddock. Hier zeigt sich noch ein wenig der Unterschied im Verständnis der Pferdehaltung. Alles in allem ein sehr empfehlenswerter Wanderritt, der einen in eine Welt eintauchen lässt, in der die Landschaft noch ursprünglich ist und in der die Vergangenheit wiederauflebt.
Viele Grüße Silvia L.