Georgien: Abenteuerritt in Tuschetien
Wanderritt mit Expeditionscharakter - 9 Tage & 8 Nächte
- Ursprüngliche Bergwelt des Kaukasus - spektakuläre Natur
- befestigte Dörfer und Wehrtürme - Nationalpark Tuschetien
Die Region Kachetien liegt im Osten von Georgien, auf der Südostseite des Großen Kaukasus, und ist vor allem für die ausgezeichneten Weine berühmt, die in der Ebene von Alazani seit Jahrhunderten angebaut werden. Der nördliche Teil von Kachetien, Tuschetien, grenzt im Norden an Tschetschenien und im Osten an Dagestan. Es ist eines der am schwersten zugänglichen Gebiete von Georgien und die einmalige alpine Berglandschaft ist nur wenige Monate im Jahr erreichbar. Tuschetien ist wegen seiner Abgeschiedenheit mit seinen Wäldern und Wiesen ein Lebensraum für seltene und bedrohte Tierarten und seit Gründung des Tusheti Nationalparkes im Jahr 2003 stehen weite Teile unter Naturschutz. Die tradtitionellen Weideflächen sind den Hirten zur Bewirtschaftung überlassen.
Die abgelegene Bergwelt war seit Jahrtausenden Zufluchtsort für Verfolgte und Aufständische, hierher flohen die Tuschen im 4. Jahrhundert vor den Versuchen des georgischen Königs, seine Untertanen zu christianisieren. Für Jahrhunderte lebten die Tuschen das ganze Jahr über in den Bergen, während der schneereichen Winter in besonnten Tälern und im Sommer in höheren und als Festungen angelegten Dörfern. Nur im Sommer waren Angriffe feindlicher Nachbarstämme zu befürchten. Ende des 17. Jahrhunderts erhielten sie vom kachetischen König Weideland in der Ebene von Alazani als Dank für ihren tapferen Einsatz gegen die Perser. Bis heute treiben die Tuschen ihre Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen jeden Herbst in die Steppengebiete bei Vashlovani an der Grenze zu Aserbeidschan zum Überwintern und im Frühjahr ziehen sie die 250 km zurück über den Abano-Pass auf die Sommerweiden.
Die Herden ziehen entlang uralter Saumpfade, denn die Schotterstraße zum Abano-Pass wurde erst 1978 fertiggestellt. Mangels Straßen konnten für den Transport der alltäglichen Dinge und Lebensmittel nur Pferde eingesetzt werden. So hat sich im Laufe der Jahrhunderte aus einer alten georgische Rasse ein Pferdetyp entwickelt, der auch unter schwierigsten Bedingungen auf sehr schmalen und steilen Bergpfaden erhebliche Lasten befördern kann. Die Pferde haben ein Stockmass von 135 - 150 cm, sind leicht gebaut, klug, zuverlässig sowie außerordentlich wendig und trittsicher. Ihre Kraft-Ausdauer-Leistungsfähigkeit bei der Bewältigung unzähliger Höhenmeter jeden Tag ist bewundernswert.
Neben der alten Hirtenkultur des Kaukasus bewahren die Tuschen auch eine Vielzahl an Bräuchen und Traditionen. In der Abgeschiedenheit der Berge wuchsen der Glaube an Naturgottheiten und das Christentum zusammen, so findet sich oft am Rande eines Dorfes ein Heiligtum, das aus Schiefergestein aufgeschichtet wurde. Nicht alle Heiligtümer sind als solche erkennbar, wie heilige Wälder und Versammlungsplätze, sollten jedoch respektiert werden. Die Bergwelt von Tuschetien ist eine Art sakraler Raum für die Tuschen, die eine enge Verbundheit zur Heimat ihrer Verfahren pflegen.
2 Nächte in Tiflis im zentral gelegenen 2-3*Hotel mit Frühstück, 6 Nächte in einfachen Gästehäusern und privaten Unterkünften, Doppelzimmer oft mit gemeinschaftlicher Nutzung von Dusche/WC
Möglicher Verlauf des Abenteuerrittes in Tuschetien
Der Wanderritt ist eine Herausforderung auch für abenteuerlustige Reiter und verlangt einen hohen Fitness-Level, denn Sie müssen unzählige Höhenmeter zu Fuss bewältigen. Meist reiten Sie bergauf und führen die Pferde bergab auf steilen rutschigen Saumpfaden. Sie müssen unbedingt schwindelfrei sein und dürfen keine Höhenangst haben, denn Sie sind einen großen Teil der Tage auf steilen Berghängen unterwegs.
Entdecken Sie eine der ursprünglichsten Regionen im Großen Kaukasus und lassen Sie sich bezaubern von atemberaubenden Landschaften, saftig-grünen Almen, schroffen Tälern und wilden Wasserläufen.
Tag 1 Anreise nach Tiflis
Die Anreise nach Tiflis/Tbilissi kann mit verschiedenen Airlines erfolgen, Ankunft möglichst bis Mitternacht. Sie werden am Flughafen abgeholt und zu Ihrem Hotel gefahren, das Zimmer ist meist erst am Nachmittag zur Verfügung.
Bei Ankunft bis mittags, kann auf Wunsch ein Rundgang mit Führer durch die georgische Hauptstadt, die ca. 475 an einem Ort mit heißen Quellen gegründet wurde, arrangiert werden (Gebühr). Sie entdecken die Altstadt mit den winkligen Gassen, das Viertel mit den Thermalquellen und fahren mit der Gondel hinauf zur Festung Narikala, die von den Persern gegründet wurde, um den Blick über die Stadt zu genießen. Der Spaziergang hinunter in die Altstadt bietet schöne Aussichten. Abendessen in eigener Regie. Übernachtung in Tiflis
Tag 2 Tiflis - Telawi - Abano-Pass - Omalo
Sie werden am Hotel abgeholt und machen sich auf den Weg in die wunderbare Bergwelt des Kaukasus. Über den Gombori-Pass erreichen Sie Kachetien, das wichtigste Weinanbaugebiet von Georgien, und machen Halt in Telawi. Auf dem lebhaten Bazar kauft Ihr Guide für das Picknick am Abano-Pass ein und Sie haben etwas Zeit sich umzusehen. Hier ist die letzte Gelegenheit an einem Bankautomaten die lokale Währung zu ziehen. Sie setzen die Fahrt in dem komfortablen Allradfahrzeug fort, nach einigen Kilometer endet der Asphalt und der steile Anstieg mit unzähligen Haarnadelkurven auf der Schotterstraße zum Abano-Pass (2.926 m) beginnt. Bei gutem Wetter werden Sie mit atemberaubenden Aussichten belohnt. Auf der anderen Seite windet sich die Schotterpiste in Serpentinen hinunter und verläuft dann entlang des Khiso Alazani Flusses. Am Nachmittag erreichen Sie den auf 2.050 m gelegenen Hauptort von Tuschetien, Omalo, und beziehen Ihr Zimmer in einem Familienhotel. Oberhalb des Dorfes liegt die berühmte Festungsanlage Keselo, die oft angegriffen aber nie eingenommen wurde. Abendessen und Übernachtung in Omalo.
Tag 3 Omalo - Shenako - Diklo
Am Morgen verteilt der Guide die Pferde und im Laufe des Tages machen Sie sich mit Ihrem vierbeinigen tuschetischen Partner vertraut. Der heutige Ritt ist relativ kurz und führt durch eher flaches Terrain. In Shenako steht eine der wenigen Kirchen in Tuschetien, nicht weit entfernt von einem alten Heiligtum (Chati) mit Tiergeweihen. Der Weg nach Diklo lädt ein zu einem erfrischenden Galopp auf Wegen und Wiesen. Dort sehen Sie an den hübschen Häusern die typischen Holzbalkone, die im 19. Jahrhundert zur Mode wurden. Nach dem Picknick reiten Sie durch Wälder zur Festung Alt Diklo, die oben auf einem Felsen an der Grenze zur Russischen Föderation steht. Von hier haben Sie atemberaubende Ausblicke auf die Nachbarländer Tschetschenien und Dagestan unter den wachsamen Augen von einem bewaffneten georgischen Grenzposten. Abendessen und Übernachtung im Gasthaus in Diklo.
Tag 4 Diklo - Chigo - Dartlo
Schon früh machen Sie sich auf den Weg zum nächsten Tagesziel, dem schönen Dorf Dartlo mit vielen Festungen und Wehrtürmen, das mit Unterstützung der Weltbank seit 2010 restauriert wird. Zunächst führt der Pfad durch Wälder, bergauf und bergab, dann über Bäche, bei Chigo vorbei an großen Schafherden mit riesigen Schäferhunden. Die Pferde lassen sich nicht vom Gebell der Hunde beeindrucken und laufen unbeirrt weiter. Sie statten den Schäfern einen Besuch ab und gewinnen so einen Eindruck von deren hartem Leben.
Bei den Überfällen der Feinde aus den nördlichen Bergen zog sich die Bevölkerung in die Wehrtürme zurück, denn es wurden neben Vieh auch Frauen und Kinder gestohlen, die fortan als Arbeitssklaven ihr Dasein fristeten. Die Wehrtürme hatten Schießscharten zur Verteidigung und boten über lange Zeit guten Schutz für die Familien und einen Teil des Viehs. Die höchsten Wehrtürme Tuschetiens stehen in Dartlo und Parsma im Pirikiti Tal, an denen bis in die 1930er Jahre die rechten Arme/Hände der Feinde als Trophäen hingen. Abendessen und Übernachtung im Familienhotel in Dartlo.
Tag 5 Dartlo - Kvavlo - Dano - Chesho
Von Dartlo reiten Sie hinauf in das Sommerdorf Kvavlo mit alten Wehrtürmen, das wegen seiner unzugänglichen Lage bei Überfällen besser zu verteidigen war. Genießen Sie das atemberaubende Panorama der umliegenden Schluchten und der schroffen Berge. Auf der anderen Seite folgen Sie dem Pfad in das Dorf Dano, dem Geburtsort der berühmten tuschetischen Sängerin Lela Tataridze, und weiter hinunter zum Dorf Chesho. Unterwegs haben Sie gute Gelegenheit zu galoppieren, müssen allerdings auch keinere Flüsse durchqueren. Sie machen in Chesho Halt für ein Picknick mit herrlichem Ausblick auf den Fluss Pirikiti Alazani. Danach ist es nicht mehr weit bis zum berühmten Dorf Parsma, das bis heute mangels einer Piste nur zu Pferde erreichbar ist. In dem kleinen Dorf gibt es einige erhaltene Wehrtürme und zahlreiche alte Kultstätten. An manchen Wehrtürmen sind arabische Schriftzeichen und Petroglyphen aus vorchristlicher Zeit eingeritzt, die schematische Darstellung von Mann und Frau und Sonnenräder sind zu erkennen. Abendessen und Übernachtung bei Parsma im Ort Basso, der nur aus 2 Häusern und einem Wehrturm besteht.
Tag 6 Parsma - Nakaicho-Pass - Jvarboseli - Koklata
Dieser Tag ist eine einzige Herausforderung für Pferd und Reiter und verlangt eine ausgezeichenete Kondition. Zunächst muss der reißende Fluss Pirikiti Alazani überwunden werden über den keine Brücke führt und die tapferen Pferde meistern das bravourös. Danach beginnt der steile Aufstieg von 800 Höhenmetern zum Nakaicho-Pass mit 2.960 m, der das Pirikiti Tal mit dem Gometsari Tal verbindet. Mehr als die Hälfte der Strecke bewältigen Sie im Sattel Ihres großartigen Pferdes, einen guten Teil allerdings gehen Sie zu Fuß oder klettern auf allen Vieren den Pfad hinauf. Endlich oben angekommen, erwarten Sie ein atemberaubendes Panorama bei Sonnenschein oder Nebel und tiefhängende Wolken. Nach einer kurzen Rast, um sich von den Anstrengungen zu erholen, beginnt der Abstieg mit 900 Höhenmetern hinunter ins Tal. Die Pferde werden bergab geführt und nur bei manchen Überquerungen von reißenden Bächen steigen Sie in den Sattel, weil es zu Fuß zu gefährlich wäre. Im Tal am Tusheti Alazani Fluss wächst viel Wald und es leben nur wenige Menschen während des Sommers hier. Spektakuläre Ausblicke lassen Sie alle Anstrengung vergessen - trotz aller Schönheiten der Natur um Sie herum sollten Sie auf den Pfad achten, der im wahrsten Sinne des Wortes über Stock und Stein führt. Abendessen und Übernachtung in einem Gasthaus in Jvarboseli mit schöner Aussicht auf den Fluss und einem Wehrturm hoch oben am anderen Ufer.
Tag 7 Jvarboseli - Bochorna - Omalo
Es ist der letzte Tag im Sattel Ihres zuerlässigen Pferdes und gleich am Morgen muss ein letztes Hindernis überwunden werden, der breite und reißende Fluss Tusheti Alazani. Einmal mehr werden Sie über die Trittsicherheit der tuschetischen Pferde staunen! Die restliche Strecke nach Omalo verläuft mehr oder weniger auf Schotterpisten, eine tiefe Schlucht können Sie auf einer der wenigen Brücken in Tuschetien überqueren. Unterwegs passieren Sie Bochorna, das höchstlegene und ganzjährig bewohnte Dorf von Georgien oder von Europa in 2.345 m Höhe. Die Tuschen zählen ihr Land zu Europa, weil es nördlich vom Südkamm des Gebirgszuges liegt. Über den exakten Verlauf der Grenze zwischen Europa und Asien lässt sich trefflich streiten, seit Jahrhunderten gibt es keine Einigung. Am Nachmittag erreichen Sie den Ausgangsort des Wanderrittes und müssen sich von Ihrem vierbeinigen Freund verabschieden, der sich sicher über die Berge und durch Täler und Flüsse getragen hat. Abendessen und Übernachtung im Familienhotel in Omalo.
Tag 8 Omalo - Abano-Pass - Tiflis
Nach dem Frühstück fahren Sie zurück nach Tiflis. Die bequemen Allradfahrzeuge bewältigen die Serpentinen bergauf und bergab scheinbar mühelos, die tuschetischen Fahrer kennen die Strecke wie im Schlaf. Und Sie können die grandiose Landschaft beiderseits des Abano-Passes bewundern, das Panorama wirkt in entgegengesetzter Fahrtrichtung völlig anders. In Alvani machen Sie Halt für eine Weinprobe bei einem jungen kachetischen Kellermeister, der den Wein auf traditionelle Weise in handgefertigten Amphoren (Kvevri) herstellt. Das uralte Verfahren wurde 2013 zum Immateriellen Weltkulturerbe erklärt. Nachweislich wird auf dem Gebiet des heutigen Georgien seit ca. 5.800 v.Chr. hergestellt. Am späten Nachmittag erreichen Sie Tiflis und werden zu hrem Hotel gefahren. Abendessen in eigener Regie. Übernachtung in Tiflis.
Tag 9 Abreise
Frühstück im Hotel und Zeit zur freien Verfügung bis zum Transfer zum Flughafen für die Heimreise, abhängig von der Flugzeit.
Falls Sie am Anreisetag zu spät ankamen, können Sie den Rundgang mit Führer durch die georgische Hauptstadt am Vormittag nachholen.
HINWEISE:
Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass diese Reise nicht für Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet ist.
Unsere Partner vor Ort behalten sich das Recht vor, den Verlauf des Programmes auf Grund nicht vorhersehbarer Einflüsse zu modifizieren.
- Wanderritt mit 9 Tagen & 8 Nächten
- 2 Nächte im 2*Hotel in Tiflis - Doppelzimmer mit Frühstück
- 6 Nächte in einfachen Familienhotels und Gasthäusern
- Doppel- und Mehrbettzimmer mit Dusche/WC, zum Teil gemeinschaftliche Nutzung
- Vollpension beginnend mit dem Picknick am Tag 2, endend mit dem Picknick am Tag 8
- Getränke zu den Mahlzeiten von Tag 2 bis 8
- Bereitstellung der Pferde mit Ausrüstung
- Gepäcktransport
- Betreuung und Begleitung durch erfahrenen englisch sprechenden Guide
- alle Transfers lt. Programm
- Verpflegung und Getränke in Tiflis
- Ausgaben persönlicher Art wie Trinkgeld, Souvernirs etc.
- Optionale Aktivitäten
- Impfungen
- Reise-Versicherungen
- Anreise nach Tiflis
- Stadtführung Tiflis mit deutsch sprechendem Guide (minimum 2 Personen)
Informationen zu Reisedaten & Preisen
- Anreise gemäss Tabelle
- Durchführung ab 4 Reitern, maximal 8 Teilnehmer
- private Termine auf Anfrage ab 4 Reitern
2024 - Abenteuerritt in Tuschetien mit 9 Tagen & 8 Nächten
- € 1.699,00 pro Person im Doppel- und Mehrbettzimmer
- € 200,00 Zuschlag für Unterbringung in Einzelzimmern
- Die Transfers zwischen Flughafen und Hotel basieren auf zwei Personen, die gemeinsam fahren. Der Zuschlag für Alleinreisende beträgt € 24,00.
Anschlussprogramme, die wir empfehlen können:
- Verlängerung in Tiflis mit Tagesausflügen
- Ausflug mit Ritt im Naturschutzgebiet Manglisi-Algeti
- Rundreise durch Georgien
Persönliche Beratung durch Ali A. Selzer
- 089/8906 9966
- info@reit-safari.de
Wir unterbreiten Ihnen gern ein Angebot nach Ihren persönlichen Vorstellungen für Ihre Traum-Reise.
Kurzinformationen
- GE-11-RS
- lt. Tabelle
- 3 bis 8 Teilnehmer
- Gästehäuser
- Privatunterkunft
- Stadthotels
- 9 Tage
- 5 Tage
- Niveau 3 - 4
- Lokale Sättel
- Unterschiedliche Zäumungen
- Tuschetische Pferde (lokale Rasse)
- Georgische Pferde
- englisch
Reisearten
Highlights der Reise
- Bergwelt von Tuschetien
- spektakuläre Landschaften
- unberührte Natur